Wohin mit dem Heizkreisverteiler

Bei der Bauanlaufberatung wurden wir mit der Frage konfrontiert, wo die beiden Heizkreisverteiler für EG und OG hin sollen. Dabei handelt sich sich um einen Verteilerschrank, je nach Anzahl der Heizkreisläufe in den Dimensionen um ca. 13cm x 70cm x 67cm (Tiefe x Breite x Höhe). Eine schön mollig warme Box von der Optik eines Stromkastens, die wir nicht unbedingt sehen möchten. Möglichst zentral muss die Position aber sein, wegen der Leitungslängen und bestimmt auch wegen der Kosten.

Im EG konnten wir gerade noch einen Platz in unserer Garderobe finden. Im OG gestaltete sich die Suche jedoch schwieriger, da unsere Besenkammer eher am Rand positioniert ist.

Im Flur würde uns das Ding ebenfalls stören. Und leider sagt die LED Design Variante zumindest der Frau des Hauses nicht zu. (Einen Preis dafür konnte ich auch nicht finden.)

Was gibt es noch für Möglichkeiten?

Letztens in einem Haus entdeckt: Ein zentraler Verteiler im EG, der alle Leitungen auch für die Räume im OG enthält. Der muss auch nicht viel größer sein (80cm). Aber aufwendig und platzintensiv ist der dahinter liegende isolierte Schacht, und die Kabel der Raumthermostate müssen ebenfalls alle weiter verlegt werden.

Die von Heinze & Partner vorgeschlagene Lösung war dann eine In-Wand Ausführung. Für einen geringen Aufpreis kommt eine Installation mit nur 8cm Tiefe in die Wand, so dass nur noch die Öffnungstür zu sehen ist. Nicht unbedingt etwas für den Flur, aber unsere Ankleide.

Wenn man bedenkt, dass man aus Lärmschutzgründen keinen Heizkreisverteiler an die andere Wandseite eines Schlafraums anbringen sollte, mache ich mir Sorgen, wenn die ausgehöhlte Wand am Ende nur noch wenige Zentimeter dick ist (bei einer 11,5er Wand wären das nur 3,5 cm Wandstärke!).

// Nachtrag am 03.08.2015: Tatsächlich wird die Wand gar nicht ausgehöhlt, sondern es wird an dieser Stelle gar nicht gemauert. Somit gibt es keine wirkliche Wandstärke und damit Schalldämmung. Ich weiß nicht mehr, woher ich die Infos zu dem Schallproblem habe. Laut Heinze & Partner und unserer Nachbarn sind von den Stellmotoren keinerlei Geräusche zu erwarten. Die Varianten aus dem EG heraus haben den Nachteil, dass bei fachgerechter Installation dennoch eine Entlüftung über den FBH Schläuchen positioniert werden und erreichbar sein muss.

Dann gibt es bei vielen Häusern scheinbar noch die Variante, den Verteilerschrank direkt unter die EG Decke zu platzieren. Zentral positioniert könnten hier mittels Kernbohrung die Leitungen nach oben gelegt werden. Eigentlich sollten sich die Kosten dafür in Grenzen halten. Da ich diese Lösung favorisiere, werde ich mal einen Preis anfragen.

Wieder so eine Sache, die einem bei falscher Planung bestimmt den Nerv rauben kann. Ich glaube es jedenfalls nicht, dass man die Stellmotore nicht hört.

9 Antworten zu “Wohin mit dem Heizkreisverteiler

  1. Hm, wir haben die „In-Wand“ Variante gewählt – in der Ankleide, Wand zum Schlafzimmer. Der Winter war kalt, aber einen Stellmotor haben wir noch nie gehört. Insofern scheint mir das Lärmschutzthema keines zu sein. Viele Grüße – der Nachbar 😉

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  2. Tach Herr Nachbar, cool, dass Du unseren Blog gefunden hast und danke für Deinen Input! Das beruhigt ungemein, da wir uns jetzt auch für die In-Wand Variante entschieden haben.

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  4. Hi, wir stehen vor genau dem gleichen Problem. Man sagte uns, dass die Stellmotoren Klickgeräusche machen würden. Könnt ihr das bestätigen? Meine Wand ist 17,5 cm, ich könnte daher noch etwas Dämmung davor packen. Kommt aus dem HKV-Kasten viel Wärme oder kann man das vernachlässigen? Ich hoffe das hier wird noch gelesen :). Ihr seid auf jedenfall top bei google gelistet 🙂 Danke

    Gruß
    oTTo

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    • Hey oTTo, ist es wirklich schon vier Jahre her?!? 🙂 Unser HKV macht keinerlei Geräusche. Die Stellventile arbeiten aber auch nicht mechanisch (wie ich früher annahm). Dafür benötigen sie für den Zustandswechsel länger. Allerdings werden sie schon sehr warm bis heiß. Aber auch das wäre im Grunde zu vernachlässigen. Ich glaube kaum, dass sich das auf die Raumtemperatur auswirkt. Allerdings habe ich inzwischen alle Stellventile vom Strom genommen und geöffnet, aus vielerlei Gründen.

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      • Hey, vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich habe überlegt ganz ohne Einzelraumsteuerung zu arbeiten aber da ich mit Keller baue könnte der dann ggf. zu kalt bleiben. So, jetzt muss ich noch den restlichen Blog lesen :). Sehr interessant ! Interessante Steinwahl. Generell sehr viel Liebe zum Detail. Genau so muss man ein Haus bauen! Auch mit eurer Decke erlebe ich gerade ein Deja Vu. Ich habe im EG und OG fast 60 Auslässe :).

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      • Auch bei den stillgelegten Ventilen kannst du die Durchflussmenge entsprechend regeln, so dass die Temp. im jeweiligen Heizkreis bzw. Raum oder Keller passt. Dafür sollte euer Heizungsbauer vorab die Soll-Temp. der Räume abfragen und entsprechend auslegen.
        60 Auslässe sind ja mal ne Ansage! Das OG habe ich dank Trockenbaudecke selbst durchlöchert. Solltest du die Kabelage selbst verantworten, empfehle ich dir mehradrige Stromkabel und Netzwerkkabel. Bei uns wurden später einige Lichtkreise doch anders verkabelt, als wir es nächtelang vorher geplant hatten..
        Viel Erfolg noch mit eurem Projekt – und beim Lesen des Blogs 🙂

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  5. Hallo Stadtvillamd,

    darf ich fragen, was der Bauträger für einen „kleinen“ Aufpreis für die Unterputz-Variante genommen hat?

    Beste Grüße

    Marcel

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    • Hi Marcel,

      habe mal nachgeschaut: 100 EUR
      Es werden ein paar Steine eingespart, dafür auf der hinteren Seite eine OSB Platte (oder zwei?) zum Verputzen montiert. Wir würden es jederzeit wieder so machen.

      Viele Grüße

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